Dienstag 20 Juli 2021, 15:00

Emotionsgeladener erster Spieltag

  • Olympisches Fussballturnier der Frauen startet mit Pauken und Trompeten

  • USA kassieren hohe Niederlage gegen Schweden 

  • Japan kommt gegen Kanada über Remis nicht hinaus

Der Startschuss für das Olympische Fussballturnier der Frauen ist gefallen. An Mittwoch, 21. Juli, standen sechs Begegnungen auf dem Programm und nach fünf langen Jahren starteten die zwölf teilnehmenden Teams endlich in die Auflage von 2020. 

Angesichts der zahlreichen Überraschungen, Rekorde und Emotionen zum Auftakt der Gruppenphase hat sich das Warten allerdings gelohnt. Der große Verlierer sind die amtierenden Weltmeisterinnen aus den USA, die sich gegen Schweden mit 0:3 geschlagen geben mussten. 

 FIFA.com fasst die Ereignisse des ersten Spieltags für Sie zusammen.

Die Ergebnisse

Gruppe E

Großbritannien ist mit einem mühelosen Sieg gegen Chile erfolgreich ins Turnier gestartet. Ellen White, die einen Doppelpack verbuchen konnte, wird als erste Torschützin in die Geschichte von Tokio 2020 eingehen. 

In ihrem 300. Länderspiel brachte Christine Sinclair ihr Team gegen Kanada zunächst in Führung, und lange Zeit deutete alles darauf hin, dass Kanada den Sieg nach Hause bringen würde. Doch kurz vor Schluss der Begegnung erzielte Mana Iwabuchi noch den Ausgleichstreffer für Japan. 

Gruppe F

Unter der Führung einer gut aufgelegten Marta, die einen Doppelpack verbuchen konnte, sorgten die Brasilianerinnen mit diesem Kantersieg gegen China gleich zum Auftakt für einen großen Coup. Die Chinesinnen trafen gleich viermal das Gehäuse, ein Torerfolg war ihnen jedoch nicht vergönnt. 

Der Klassenunterschied zwischen den Niederlanden (4. Platz der FIFA/COCA-COLA-Weltrangliste der Frauen) und Sambia (104. Platz) betrug genau 100 Plätze. Das wurde auch auf dem Platz deutlich, denn die Europameisterinnen bescherten den Afrikanerinnen einen denkbar schlechten Turnierauftakt, auch wenn Barbra Banda mit einem Hattrick zu beeindrucken wusste.

Gruppe G:

Die Schwedinnen, die die USA bereits 2016 in Rio im Viertelfinale aus dem Rennen geworfen hatten, brachten den amtierenden Weltmeister erneut zu Fall. Dabei hatte die zweifache Torschützin Stina Blackstenius erwartungsgemäß einen großen Anteil am Erfolg. Die Blagult schlugen die Stars and Stripes mit unterhaltsamem Offensivfussball.

 Beim Nachbarschaftstreffen hatten am Ende die Australierinnen Grund zum feiern. Sie dominierten gegen Neuseeland dank der Treffer von Tameka Yallop und Sam Kerr, Gabi Rennie verkürzte den Rückstand Neuseelands in der Nachspielzeit. 

Besondere Momente

Starke Symbolwirkung 

Die Spiele des Olympischen Fussballturniers, die im Miyagi-Stadion ausgetragen werden, haben eine starke Symbolwirkung für die Einwohner dieser Region im Norden der Insel Honshū, die 2011 durch das Tōhoku-Erdbeben verwüstet worden war. Das Stadion, in dem früher bereits Spiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2002™ stattgefunden hatten, feierte nun endlich die standesgemäße Rückkehr des Weltfussballs mit den Triumphen Brasiliens und der Niederlande. 

Unverwüstliche Formiga und königliche Marta

Mit 43 Jahren stand Formiga gegen die Steel Roses in der Startelf und spielte 73 Minuten lang – ein guter Auftakt bei ihrer siebten Turnierteilnahme, mit der sie Rekordhalterin ist. Marta hat derweil einen neuen Rekord aufgestellt, denn sie ist jetzt die einzige Spielerin überhaupt, die bei fünf Olympischen Spielen Tore erzielen konnte. Die Königin des brasilianischen Fussballs verbuchte einen Doppelpack und war außerdem so freundlich, ihrer Teamkameradin Andressa Alves, die anfänglich gar nicht im Kader gestanden hatte, bei einem Elfmeter den Vortritt zu lassen. "Sie ist eine sehr gute Elfmeterschützin. Ich hatte nach allem, was sie durchgemacht hatte, das Gefühl, dass sie ihn wirklich gern ausführen wollte. Ich freue mich sehr für sie", so Marta. 

 

Tiefer Fall für die USA

Die USA mussten sich gegen die starken Schwedinnen mit einer glänzend aufgelegten Stina Blackstenius deutlich geschlagen geben und erlitten die erste Niederlage in der Ära von Vlatko Andonovski. Der Trainer, der das Amt nach dem Titelgewinn bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ von Jill Ellis übernommen hatte, kassierte bis dato mit dem Team innerhalb von zwei Jahren in 23 Spielen keine einzige Niederlage. 

 

Eine weinende Heldin

Die kanadische Torfrau Stephanie Labbé musste viele Jahre auf ihren ersten Startelf-Einsatz bei einem großen Turnier warten. Gegen Japan verletzte sich die 34-Jährige bei einer Aktion, mit der sie darüber hinaus einen Strafstoß verursachte. Unter Tränen blieb sie auf dem Platz und parierte den Elfer der Japanerinnen. Wenige Minuten später musste sie ausgewechselt werden und Kailen Sheridan übernahm ihren Platz.

Die Bilder des 1. Spieltags

 

Die Spiele des zweiten Spieltags (alle Anstoßzeiten in Ortszeit)

 

Sapporo-Dome, 16.30 Uhr

 

Miyagi-Stadion, 17.00 Uhr

 

Saitama-Stadion, 17.30 Uhr

 

Sapporo-Dome, 19:30

 

Miyagi-Stadion, 20.00 Uhr

 

Saitama-Stadion, 20.30 Uhr